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„Geschichte wiederholt sich“

Barbara Fellgiebel über Mut, Unrecht und Verantwortung am 14.07.2024 um 16.00 Uhr im Buthmanns Hof, Fischerhude

Barbara Fellgiebel ist die Enkelin des Generals für Nachrichtentechnik Erich Fellgiebel, der maßgeblich an der „Operation Walküre“ am 20. Juli 1944 beteiligt war. General Fellgiebel wurde am 10. August 1944 vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt. Auch angesichts des sicheren Todesurteils und nach schweren Folterungen verlor er nicht den Mut und die Klarheit und äußerte sich gegenüber Freisler: „Herr Richter, beeilen Sie sich mit dem Aufhängen, sonst hängen Sie eher als wir.“

Frau Fellgiebel ist in ihrem Ruhestand als Erinnerungsarbeiterin unterwegs. „Ich bin keine Zeitzeugin, aber persönlich betroffen durch meine Familiengeschichte.“ Barbara Fellgiebel besucht oft Schulen oder das Ausbildungszentrum Cyber- und Informationsraum, das in der nach ihrem Großvater benannten Bundeswehrkaserne in Pöcking untergebracht ist. Ihre Motivation: Offensiv für die freiheitlich demokratische Grundordnung und gegen ihre Feinde eintreten, die Deutschland schon einmal in den Abgrund gerissen haben.

„Geschichte wiederholt sich heute leider wieder“ beobachtet Barbara Fellgiebel. Der Aufstieg einer rechtsextremistischen Partei weise erschreckende Parallelen zum Erstarken der Nazis auf. Kürzlich hat Barbara Fellgiebel deshalb gemeinsam mit anderen Nachkommen von Widerstandskämpfern einen Aufruf unterzeichnet: „Es waren unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern, die sich dem NS-Unrecht damals als Widerstandskämpfern entgegengestellt haben. Deshalb melden wir uns als Angehörige und Nachkommen heute zu Wort und fordern alle Mitbürger dazu auf, der Neuen Rechten in unserem Land und europaweit die Stirn zu bieten. Wir sollten uns alle dafür verantwortlich fühlen, die liberale und rechtsstaatliche Demokratie zu bewahren und sie zu verteidigen.“

Am 20. Juli wird Barbara Fellgiebel zusammen mit anderen Nachfahren der Widerstandskämpfer im Bendlerblock in Berlin zu Gast sein. Bei der zentralen Gedenkfeier werden die Widerstandskämpfer geehrt, von denen die allermeisten ihren Einsatz für ein anderes Deutschland mit dem Leben bezahlten. „Der 20. Juli hat leider unglaublich viel mit heute zu tun. Dass die Feinde der Demokratie trotz aller Skandale und Durchsichtigkeit ihrer Ziele solche Wahlergebnisse erzielen, macht mir große Sorgen. Ich verstehe es nicht.“
Am 14.7. wird Frau Fellgiebel um 16 Uhr in Buthmanns Hof, Im Krummen Ort 2, Fischerhude über den „20. Juli 1944“, ihre Familiengeschichte während der Nazi- und Nachkriegszeit erzählen und welche Lehren und Schlussfolgerungen sie daraus für sich gezogen hat.

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