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60 Gäste hören Vortrag und Podiumsdiskussion zu rechten Ideologien in Naturschutz und ökologischer Landwirtschaft

Foto von Andreas Speit beim Vortrag (Foto: Annegret Grafen, Bioland Redaktion)
Dörverden. Unter der Einhaltung eines umsichtigen Hygienekonzepts konnte Ende Oktober noch eine Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema Rechtsextremismus im Gasthaus zur Mühle in Dörverden-Westen stattfinden. Wichtige Anbau-Verbände diskutierten ihre Handlungsstrategien.

Aus verschiedenen Perspektiven wurde beleuchtet, wie eng verwoben das Engagement für Naturschutz und rechte Weltanschauungen sein können. Rechtsextremismusexperte Andreas Speit machte in seinem Vortrag deutlich, dass es in Naturschutz- und Öko-Bewegungen schon immer Überschneidungen gab zwischen Forderungen von Rechten, wie von Linken. „Die sehen doch aus wie Hippies!“ Nicht immer merke man sofort, mit welchen Personen man es zu tun habe.

Das bestätigten auch die anderen drei Gäste auf dem Podium. VertreterInnen von Bioland, Demeter und dem Solawi-Netzwerk erzählten von ihren eigenen Erfahrungen mit LandwirtInnen, bei denen erst durch gezieltes Nachfragen und sensible Beobachtung enttarnen werden konnte, wer mit seiner ökologischen Lebensweise eigentlich ein rückwärts gewandtes, rechtes Weltbild vertritt.

Im Gegensatz dazu betonten die Gäste auf dem Podium, dass sie die ökologische Landwirtschaft als Teil einer emanzipatorischen, weltoffenen und solidarischen Zukunft gestalten wollen. „Wenn wir selbst vorleben, dass wir für eine vielfältige und integrative Gesellschaft stehen, machen wir uns automatisch unattraktiv für Rechte“, so Barbara Graf aus dem Solawi-Netzwerk. „Dafür müssen wir den Mut haben die Abgrenzung gegen Rechts klar zu definieren und auszusprechen. Sei es in den Verbände, auf den Höfen oder im privaten Leben“ ergänzt Andreas Speit.

Trotz des ernsten Themas war die Stimmung bei der Veranstaltung herzlich und hoffnungsvoll. Viele Gäste betonten, dass der Abend extrem lehrreich war und einen Ausgangspunkt bot, um sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und sich für eine offene und demokratische Gesellschaft zu engagieren.

Das Interesse an der Veranstaltung war groß, sodass wegen der begrenzten Anzahl der Sitzplätze leider nicht alle Personen an der Veranstaltung teilnehmen konnten, die gerne dabei gewesen wären. Deshalb gibt es die Möglichkeit die Veranstaltung als Video nachzusehen. Bei Interesse gerne eine Mail an anmeldung_bunte_felder@posteo.de. Die Veranstaltung wurde organisiert von Forum Zukunft e.V. und gefördert durch das Weser-Aller-Bündnis: Engagiert für Demokratie & Zivilcourage (WABE) im Rahmen es Bundesprogramms "Demokratie leben!".



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