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Orte jüdischen Lebens in Verden - Hermann DEUTER

Stadtgang zum 84. Jahrestag der Reichspogromnacht

Haus der jüdischen Familie Baumgarten, Große Straße Nr. 29, bis zum Synagogenneubau 1858 Treffpunkt der Jüdischen Gemeinde. Im Haus Nr. 31 rechts, führten Arnold und Agathe Baumgarten bis zum 9. Nov. 1938 ein Textiliengeschäft. Quelle: A. Drichel 2020

"Orte jüdischen Lebens" - Stadtgang mit Hermann DEUTER

Am 9. November 2022 jährt sich zum 84. Mal die Reichspogromnacht, in der die Nationalsozialisten auch in Verden die jüdische Synagoge niederbrannten und mit brutalem Terror gegen die letzten, noch existierenden jüdischen Geschäfte vorgingen. Die Fassaden und Eingangstüren wurden demoliert und beschmiert und die Schaufensterscheiben eingeworfen. Am nächsten Tag folgte die zwangsweise Schließung. Die jüdischen Besitzer wurden enteignet oder gezwungen, ihre Immobilien zu verkaufen.

Schon seit seiner Machtübernahme Ende Januar 1933 hatte das NS-Regime mit der sogenannten „Arisierung“ das Ziel verfolgt, jüdische Handel- und Gewerbetreibende zugunsten nichtjüdischer „Arier“ aus dem deutschen Wirtschaftsleben zu verdrängen. Der Exodus der Verdener Juden begann daher schon 1933. Viele Handel- und Gewerbetreibenden, die mit ihren Familien das Gros der jüdischen Einwohnerschaft Verdens ausmachten, sahen sich schon frühzeitig zur Aufgabe ihrer Geschäfte gezwungen, wanderten ab oder emigrierten. Zum Zeitpunkt der Reichspogromnacht war die jüdische Einwohnerschaft Verdens so bereits von ca. 80 auf ca. 40 Personen dezimiert worden. 

Vor diesem Hintergrund bietet das doz20 (Dokumentationszentrum Verden im 20. Jahrhundert) am Jahrestag der Reichspogromnacht einen Stadtgang mit Hermann Deuter zu den Standorten der jüdischen Ladengeschäfte Verdens um 1930 an, die sich fast alle in der Großen Straße im Abschnitt zwischen Johanniskirche und Brückstraße befanden. Dabei wird über die meist schlimmen Einzelschicksale der Bewohner berichtet.

Die Führung beginnt um 18 Uhr und dauert eine knappe Stunde.
Treffpunkt ist das Mahnmal am Rathaus für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Verden.
Die Teilnahme ist kostenlos.

Veranstalter

Dokumentationszentrum Verden im 20. Jahrhundert e.V.

Datum

Mittwoch, 09. November 2022

Uhrzeit

18:00 Uhr bis 19:00 Uhr

Ort

Stadtgang ab Rathaus, Mahnmal für jüdische Opfer