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„Erinnern heißt Kämpfen!“ Zwischen Anerkennung und Vergessen.

Todesopfer rechter Gewalt in Niedersachsen seit 1990. Eine Wanderausstellung der Betroffenenberatung, der Ausstiegsbegleitung und der Mobilen Beratung Niedersachsen.


Die Ausstellung kann vom 02.03. - 10.03. im Kulturzentrum Pavillon Hannover besichtigt werden  Mindestens zehn Menschen wurden in Niedersachsen seit 1990 aus rechten Motiven umgebracht.

Todesopfer rechter Gewalt in Niedersachsen seit 1990

Eine Wanderausstellung der Betroffenenberatung, der Ausstiegsbegleitung und der Mobilen Beratung Niedersachsen.

Die Ausstellung kann vom 02.03. - 10.03. im Kulturzentrum Pavillon Hannover besichtigt werden  Mindestens zehn Menschen wurden in Niedersachsen seit1990 aus rechten Motiven umgebracht.

Staatlich anerkannt als Todesopfer rechter Gewalt sind bisher nur zwei von ihnen.So unterschiedlich die einzelnen Tatkontexte waren, es eint sie, dass die Täter ihre Opfer nichtwahllos aussuchten. Ihr Hass richtete sich nicht gleichermaßen gegen alle Menschen, sondern gegen Menschen, die sie bestimmten Gruppen zuordneten.

Kolong Jambas Haut war Schwarz. Helmut Leja, Gerhard Fischhöder und Christian Sonnemann waren alkoholkrank, eine Zeit lang obdachlos oder wohnten in Sozialwohnungen. Andrea B. hat, als Frau, Hitlers Mein Kampf als „Scheiß“ bezeichnet. Gustav Schneeclaus bezeichnete Hitler als „einen großen Verbrecher“. Peter Deutschmann hat zwei Neonazi-Skins dazu aufgefordert, „den Scheiß mit dem Skinhead-Gehabe“ sein zu lassen. Alexander Selchow war Goth und trug gerne schwarze Kleidung, Matthias Knabe fiel durch seinen bunten Iro auf.

Ihnen wird in dieser Ausstellung gedacht. Neben diesen neun Personen wird auch an das Leben und die Umstände des Todes von Hans-Peter Zarse und Sighild B. erinnert.

Gegen das Vergessen! Für Anerkennung und Veränderung! Die Ausstellung besteht aus drei inhaltlichen Teilen. Der Prolog beleuchtet die Spezifika rechter Gewalt und ihre gesellschaftspolitische Einordnung sowie die 80er und 90er Jahre. Ein besonderer Fokus liegt hier auf den unterschiedlichen Kriterien von Zivilgesellschaft und staatlichen Behörden zur Anerkennung von Todesopfern rechter Gewalt.

Der Hauptteil der Ausstellung erzählt die Geschichten der Opfer und der Umstände, unter denen sie umgebracht wurden. Als Quellen haben hier journalistische und antifaschistische Recherchen, Gespräche mit Angehörigen, Freund*innen und Initiativen vor Ort als geholfen, die spezifischen Geschichten zu rekonstruieren.

Zu manchen Fällen fanden wir viele Informationen, zu anderen fast keine.

Der Epilog der Ausstellung widmet sich dem Gedenken, an alle Personen, die nicht bekannt sind und durch rechte Gewalt getötet wurden sowie möglichen Verdachtsfällen in Niedersachsen, in denen es Hinweise auf rechte Motive gibt. Erinnerungsinitativen vor Ort und ihre andauernde Arbeit für ein lokales Gedenken und politische Anerkennung werden porträtiert.

Die Ausstellung hat das Ziel an die Getöteten und ihr Leben zu erinnern, die Hintergründe tödlicher rechter Gewalt in Niedersachsen zu beleuchten und die Arbeit der Gedenkinitativen abzubilden.

Zudem fordern die Verantwortlichen der Ausstellung eine unabhängige wissenschaftliche Überprüfung der Todesopfer rechter Gewalt, analog zu den wissenschaftlichen Überprüfungen in Brandenburg und Thüringen. In der Wanderausstellung werden 25 informative Roll-Up Motive sowie begleitende Audios und Videos gezeigt. Die Finanzierung des Projektes erfolgte anteilig durch die Projektbeteiligten im Rahmen der Finanzierung der Beratungsstrukturen als Teil der Öffentlichkeitsarbeit. Die Ausstellung kann von Interessierten kostenfrei ausgeliehen werden.

Mehr Informationen unter: erinnern-heisst-kaempfen-nds.de

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