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SHAEF-Reichsbürger:innen aktiv im Landkreis Verden

Quelle Telegram-Screenshot (Belltower-News) Der obige Flyer dokumentiert beeindruckend die Anmaßung der SHAEF-Reichsbürger:innen.

Kürzlich  hat eine rechtsextreme Reichsbürger:innen-Gruppe „SHAEF“ an diversen Orten in Dörverden Flyer und Aufkleber hinterlassen.  SHAEF ist ein Akronym für „Sypreme Headquarters Allied Expeditonary Forces“ und bezeichnete das unter General Eisenhower 1943 eingerichtete Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte, das nach dem Krieg aufgelöst wurde. Die Anhänger dieser Bewegung verbreiten allerdings, dass Deutschland seit dem 13.03.2020 wieder voll besetzt sei und dass Kriegsrecht gelte. Als selbst ernannter Comander des SHAEF im Auftrag von Donald Trump gilt Thorsten Jansen als Befehlshaber einer imaginären Besatzungsmacht. Deutschland ist für ihn, wie für viele Reichsbürger:innen,   eine GmbH und kein demokratischer Staat, dessen Gesetze man akzeptieren müsste. Die Besonderheit bei SHAEF ist die Verknüpfung klassischer Reichsbürgerideen mit der QANON-Propaganda über den Deep-State und angeblichen Verschwörungen demokratischer US-Spitzenpolitiker*innen.

Auf der Grundlage der sogenannten SHAEF-Gesetze werden im Namen vom „Comander“ auch schon mal Todesurteile veröffentlicht. Bisweilen taucht dann im Netz auch ein Aufruf zur Vollstreckung auf mit Nennung der Wohnadresse. Im Landkreis Verden wurde die Gruppe vor allem im Bereich Ottersberg wahrgenommen und tauchte bei verschiedenen Montagsspaziergängen auf.  Die Verschwörungserzählungen der SHAEF-Gruppe folgt eindeutig rechtsextremen Verschwörungsnarrativen und der Trump-Propaganda.

Zugleich ist deren Ideologie anschlussfähig zu den diversen Verschwörungserzählungen auf den sogenannten Montagsspaziergängen.  Die setzen sich nicht durchgängig aus extremen Rechten zusammen, sind aber immer offen für extrem rechte Christen, Aktiven vom „III. Weg“,  den Parteien „Die Rechte“ oder der „AfD“. Die landesweite Koordinierung der Spaziergänge erfolgt konspirativ durch die sogenannten „Freien Niedersachsen“ deren Name sich an der rechtsextremen Gruppe „Freie Sachsen“ orientiert. In Verden wurde der Ordnerdienst bei den Spaziergängen gleich zu Beginn von einem bekannten Rechtsextremisten organisiert. Diese Szene hat ihre Gewaltbereitschaft durch Anschläge auf Rathäuser und Kommunalpolitiker:innen wiederholt bewiesen. Der Mord an einen Tankwart in Ida Oberstein darf in diesem Zusammenhang auch nicht unerwähnt bleiben.

Die aggressive Haltung der Spaziergänger:innen eskalierte auch  in Verden mehrfach zu Bedrohungen und körperlichen Attacken gegen Journalist:innen und kritischen Beobachter*innen. Manche erhielten Drohbriefe andere Flyer mit absurden Inhalten in den Briefkasten.
Mehrfach wurde demokratische Institutionen und demokratisch gewählte Amts- und Mandatsträger:innen diffamiert, subtil antisemitische Parolen verbreitet und bisweilen  von einzelnen Akteuren offen zum Aufstand aufgerufen.

Abschließend sei noch einmal darauf hingewiesen, dass Kritik an Entscheidungen der Regierung oder einzelner Politiker*innen in einer Demokratie notwendig sind. Wer sich aber mit Gruppen wie SHAEF gemein macht, die sich anmaßen Todesurteile gegen Menschen auszusprechen, diskreditiertc sich selbst.  

Bezüglich der Herausforderungen durch die unzähligen Montagsspaziergänge gebührt der Polizei jeder Respekt. Wenn aber von Sicherheitsbehörden das kriminelle Treiben von SHAEF als „grundsätzlich gesellschaftskritische Haltung“ bewertet wird, statt dem Einhalt zu gebieten, haben wir ein ernsthaftes Problem.

Weitere Hintergrundinfos finden sich auch bei Belltower-News:
https://www.belltower.news/shaef-verschwoerung-commander-jansen-verbreitet-trumps-willen-auf-telegram-123213/


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