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Ausstellungseröffnung: „Wir hatten noch gar nicht angefangen zu leben“

WABE e. V. präsentiert Wanderausstellung zu Jugend-Konzentrationslager im Rathaus Achim

„Wir hatten noch gar nicht angefangen zu leben“
WABE e. V. präsentiert Wanderausstellung zu Jugend-Konzentrationslager im Rathaus Achim
Spezielle Konzentrationslager nur für Jugendliche? Das habe ich noch nie gehört! Das ist eine häufige Aussage bei Jung und Alt. Und doch hat es diese Lager gegeben. Polizei und SS errichteten zwei als „Jugendschutzlager“ bezeichneten Jugend-Konzentrationslager in Moringen bei Göttingen (1940 - 1945) und in der Stadt Fürstenberg im Landschaftsgebiet Uckermark (1942 - 1945), in unmittelbarer Nähe des Konzentrationslagers Ravensbrück.  Erstellt wurde die Ausstellung von Martin Guse.
Die Ausstellung „Wir hatten noch gar nicht angefangen zu leben“ wird am 05.02.2020 im Achimer Rathaus eröffnet. Vom 05. bis zum 26.02. ist es Bürger/innen, aber vor allem auch Jugendlichen möglich die Ausstellung im Rathaus zu besichtigen.  Auf 32 Tafeln wird – eingebettet in die „Große Geschichte“ – das Erleben und Leiden der Mädchen und Jungen in den Jugend-KZ durch Fotos, Dokumente und Texte nachgezeichnet. Die Ausstellung wird seit 1993 im gesamten Bundesgebiet und in Österreich gezeigt und verzeichnete in über 250 Gemeinden weit über 300.000 Besucher/innen.
Aufgrund politischer, religiöser, rassischer und - vor allem -  sozialer Verfolgung wurden Mädchen in Uckermark und Jungen in Moringen als sog. „Gemeinschaftsfremde“ inhaftiert. Im Alter von 10 bis 25 Jahren waren dabei nahezu 3.000 Kinder und Jugendliche aus ihren Lebenszusammenhängen gerissen, dem SS-Terror, der kriminalbiologischen Selektion und Zwangsarbeit ausgesetzt worden. Sie kamen aus allen Teilen des „Reiches“ sowie aus den von den deutschen Truppen überfallenen Ländern. Nach dem Krieg gehörten beide Lager zu den „verschwiegenen Kapiteln“ in der Öffentlichkeit und in der jeweiligen Stadtgeschichte Moringes und Fürstenbergs.
 In der heutigen Zeit, in der rechtsextreme Parteien ihre Menschenfeindlichkeit verbreiten und Bürgermeister/innen aus ihrem Amt gehetzt werden, ist es umso wichtiger dieses Schweigen zu brechen und sich mit der Vergangenheit zu befassen. Der biographische Ansatz soll einen verstehenden Zugang zur Dimension der Verbrechen im nationalsozialistischen Deutschland erleichtern, aber auch den Bezug zu „aktuellen“ Fragestellungen ermöglichen.
„Die Biographien der jugendlichen KZ-Häftlinge aus Moringen und  der Uckermark wirken grausam aktuell.“ – Frankfurter Rundschau
„Eine ihrer Wirkung sehr ergreifende Ausstellung“ – Märkischer Bote

Veranstalter

WABE e. V.

Datum

Mittwoch, 05. Februar 2020

Uhrzeit

18:00 Uhr bis 19:00 Uhr

Ort

Rathaus Achim